Nachhaltige Energie Energielösungen für Subsahara-Afrika

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Gemeinsam mit Sozialunternehmen erproben und implementieren wir nachhaltige Energielösungen, die vielversprechende Geschäftsmodelle mit sozialer Wirkung verbinden. In Subsahara-Afrika arbeiten wir mit Sozialunternehmer*innen zusammen, die ländlichen Gemeinden Zugang zu zuverlässiger Energieversorgung ermöglichen. Dadurch leisten wir einen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und fördern gleichzeitig integratives Wachstum. Denn wir sind fest davon überzeugt, dass nachhaltige Energielösungen und der Ansatz einer Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der globalen Klimaziele spielen.

Afrika ist ein Kontinent großer Gegensätze und noch größerer Chancen. Eine der größten Herausforderungen für Afrika ist der Zugang zu Energie für seine schnell wachsende Bevölkerung. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) haben rund 600 Millionen Menschen in Afrika keinen Zugang zu Strom. Der Zugang zu Energie spielt jedoch eine entscheidende Rolle für verschiedene Aspekte unseres täglichen Lebens, darunter Bildung, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Infrastruktur und Unternehmertum. Eine gesicherte Energieversorgung ist wichtiger Katalysator für sozioökonomische Entwicklung. Sie steigert die Produktivität, verbessert öffentliche Dienstleistungen und schafft Chancen für Einzelpersonen und Gemeinschaften.

Solarbetriebene, netzunabhängige Lösungen für ländliche Gebiete

Insbesondere der Zugang zu bezahlbaren und nachhaltigen Energielösungen ist entscheidend, um das enorme Potenzial des Kontinents zu entfalten. Zu den vielversprechendsten nachhaltigen Energielösungen für Afrika gehören Solar-, Wind-, Wasser- und geothermische Energie, die in verschiedenen Teilen des Kontinents genutzt werden können. Vor allem die Solarenergie gewinnt in Afrika an Bedeutung, und viele Länder investieren in groß angelegte Solarprojekte.

Nachhaltige Energiequellen wie Solar- und Windenergie haben zwar ein großes Potenzial, Gemeinden mit erschwinglicher Energie zu versorgen, doch sind die für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur erforderlichen Investitionen beträchtlich. Viele ländliche Gemeinden in Afrika sind weit vom nationalen Stromnetz entfernt, so dass es schwierig ist, sie an die Hauptstromversorgung anzuschließen. Netzunabhängige Lösungen wie Mini-Netze und autarke Systeme könnten diesen Gemeinden jedoch Zugang zu Energie verschaffen. Diese mit Solar- oder Windenergie betriebenen kleinen Inselsysteme können von den lokalen Gemeinschaften verwaltet und gewartet werden.  

Wussten Sie? ...

…. 733 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität

.... 1,5 Milliarden Menschen leiden unter unzuverlässiger Stromversorgung

Wirksame Sozialunternehmen

Der Einfluss von Sozialunternehmer*innen auf den Energiesektor in Afrika ist beträchtlich. Indem sie die Einführung und Nutzung nachhaltiger Energielösungen fördern, tragen sie dazu bei, die negativen Auswirkungen traditioneller Energiequellen auf die Umwelt und die öffentliche Gesundheit zu verringern. Außerdem schaffen sie Arbeitsplätze, insbesondere in ländlichen Gebieten, und tragen zum Aufbau der lokalen Wirtschaft bei.  

Die neuesten Forschungsergebnisse der Siemens Stiftung lassen darauf schließen, dass Sozialunternehmen positiven Einfluss im Bereich der nachhaltigen Energie in Afrika ausüben. Um ihre Wirkung zu maximieren und die Sozialunternehmer*innen bei ihren Wachstumsstrategien zu unterstützen, ist es jedoch wichtig, ihnen die nötige Hilfe zukommen zu lassen, wie etwa finanzielle Mittel, Schulungen und Mentoring. Darüber hinaus sollten die politischen Entscheidungsträger die wichtige Rolle von Sozialunternehmern bei der Förderung sauberer Energie anerkennen und ein günstiges Umfeld schaffen, das ihre Arbeit unterstützt.  

Laufende Projekte

Unsere Projekte fokussieren sich auf Marokko, Namibia, Nigeria, Ruanda, Tansania, Südafrika, Ghana, Malawi und Kenia. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über unsere aktuellen Aktivitäten.

empowering people. Network

Das im Jahr 2013 von der Siemens Stiftung gegründete empowering people. Network ist ein internationales Ökosystem von Sozialunternehmer*innen, das die Anwendung von Technologie für nachhaltige Entwicklung fördert. Von energiesparenden Kochherden für Frauen und Kleinbauern als Alternative zu Kochmethoden mit offenem Feuer über die Bereitstellung von Solarkiosken, die einkommensschwachen Gemeinden den Zugang zum Aufladen von Handys und zu digitalen Anwendungen erleichtern, bis hin zu wasserbetriebenen Pumpen, mit denen Landwirte ihre Ernten nachhaltiger bewässern können, machen die Mitglieder des Netzwerks nachhaltige Energie für Unternehmen und Gemeinden zugänglich.  

Smart Energy Solutions for Africa (SESA)

Smart Energy Solutions for Africa (SESA) ist ein Forschungs- und Innovationskonsortium mit 30 internationalen Partnern, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon2020 finanziert und vom ICLEI-Europasekretariat koordiniert wird. Das SESA-Projekt entwickelt und testet nachhaltige Energielösungen sowie vielversprechende Geschäftsmodelle, um den Zugang zu zuverlässigen, effizienten und nachhaltigen Energiedienstleistungen für alle zu ermöglichen. Im Rahmen des SESA-Inkubator-Programms hat die Siemens Stiftung zwei Ausschreibungen in acht afrikanischen Ländern gestartet, um geeignete Unternehmen zu identifizieren, die in Zusammenarbeit mit den SESA-Partnern zur Erprobung, Validierung und Replikation von vielversprechenden nachhaltigen Energielösungen und Geschäftsmodellen beitragen sollen.   

We! Hub Limited (WeTu) – WePower

We!Hub Limited (WeTu) ist ein Sozialunternehmen, das 2019 von der Siemens Stiftung in Kenia gegründet wurde. Zu den Dienstleistungen von WeTu gehören die Vermietung von solarbetriebenen Fischerlaternen, der Verkauf von sauberem Trinkwasser und E-Mobilitätslösungen für einkommensschwache Gemeinden am Viktoriasee. WePower ist einer der Geschäftsbereiche von WeTu, die sich auf nachhaltige Energielösungen wie Solarlaternen für die Fischereigemeinschaft konzentrieren. Solarenergiezentralen mit Photovoltaikanlagen erzeugen die Energie für die Laternen für verschiedene Anwendungsfälle, Dienstleistungen und Produkte für die ländliche Gemeinschaft. Sie sind sehr langlebig und ihre Lithium-Ionen-Batterien bieten eine alternative, umweltfreundliche Energiequelle. Mit 12 Stunden Licht und einer Lebensdauer von bis zu 500 Ladezyklen gelten die Laternen als sehr langlebig und nachhaltig. Der Ansatz konzentriert sich auf die Modelle der gemeinsamen Nutzung und der Kreislaufwirtschaft, d. h. WeTu investiert in die Produktion der Laternen und ihre Instandhaltung, und die Laternen werden an die lokale Gemeinschaft verliehen.

Daten & Fakten

Über seine 14 Solar-Hubs hat WePower 350 Kundinnen und Kunden erreicht und eine installierte PV-Energiekapazität von insgesamt 290 kWh erreicht.

SESA hat in Ghana bis heute 12.65 Tonnen Elektronikschrott recycelt, um solare Micro-Grids für bis zu 200 ländliche Haushalte ohne Strom zu produzieren.

In Malawi hat SESA bisher 7 neue solare Bewässerungspumpen für Kleinbauernverbände installiert, um einen zusätzlichen Ernteertrag zu ermöglichen und das Einkommen zu erhöhen

Die Alliance for Rural Electrification (ARE) ist ein internationaler Zusammenschluss von mehr als 200 Mitgliedern aus 55 Ländern. Ihr Fokus liegt auf der Förderung einer nachhaltigen dezentralen Industrie mit erneuerbaren Energien für das 21. Jahrhundert.

Wie die Siemens Stiftung verfolgt auch die ARE die Vision, dass alle Menschen auf der Welt insbesondere in ländlichen Gebieten von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, Zugang zu erschwinglichen und sicheren Energiedienstleistungen haben sollen. Als Mitglied der ARE trägt die Siemens Stiftung mit ihrem sozialunternehmerischen Ansatz und ihren operativen Projekten zur Mission von ARE bei, nachhaltige Dienstleistungen für mehr als 500 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Lateinamerika und der Karibik bereitzustellen.

Um ihre Wirkung zu verstärken und die vielversprechendsten Unternehmen und KMUs weltweit zu erreichen, nutzt die Siemens Stiftung aktiv die Off-Grid Matchmaking-Plattform der ARE als eine einzigartige Möglichkeit, um effektive B2B- und B2Finance für ARE-Mitglieder zu vermitteln.

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SESA Online-Kurse

SESA bietet auch Online-Kurse an. Der aktuelle Kurs befasst sich mit Solarenergie und erläutert die Grundkonzepte von Elektrizität und Energie, die durch Solarenergie erzeugt werden.

Nachhaltige Energielösungen in Afrika – mehr erfahren!

Meldung

Sauber und grün: Solarbetriebene Trinkwasserkioske für die Gemeinden am Viktoriasee

Meldung

Report „Testing E-Mobility Business Models at WE! Hub Victoria Limited in Kenya“

Projektmanagerin SESA
Elisabeth Biber
elisabeth.biber@siemens-stiftung.org

Projektmanager WeTu
Tilmann Straub
tilmann.straub@siemens-stiftung.org

Projektmanagerin empowering people. Network
Sabine Baumeister
sabine.baumeister@siemens-stiftung.org