SESA-Call für Sozialunternehmer*innen

Zugang zu erschwinglicher, erneuerbarer Energie in Afrika: Vier afrikanische Unternehmen im „SESA Call for Entrepreneurs“ ausgewählt

Die offene und wettbewerbsorientierte Ausschreibung für kleine und mittlere Unternehmen konzentrierte sich auf Lösungen zur produktiven Energienutzung in Ghana, Malawi, Marokko und Südafrika.
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Im Namen des Smart Energy Solutions for Africa (SESA) Konsortiums hat die Siemens Stiftung den „Call for Entrepreneurs 2022“ ausgeschrieben, um den Zugang zu erschwinglicher, erneuerbarer Energie in Afrika zu fördern. Die erste Ausschreibung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) konzentrierte sich auf Lösungen zur produktiven Energienutzung (Productive Use of Energy, PUE) in Ghana, Malawi, Marokko und Südafrika. Zu den Lösungen, die unter PUE fielen, gehörten: energieeffiziente Produkte, erneuerbare Energien, Biomasse und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Eine SESA-Jury wählte aus fast 100 Bewerbungen vier innovative Lösungen auf Grundlage ihres Replikationspotenzials aus. Insbesondere afrikanische Gründerinnen und frauengeführte Unternehmen waren dazu aufgerufen sich zu bewerben und machten am Ende mehr als 30 Prozent der eingegangenen Bewerbungen aus. Gemeinsam mit den SESA-Partnern wird das Replikationspotenzial der innovativen Geschäftsmodelle in den nächsten 18 Monaten getestet.

Lernen Sie die Unternehmer*innen kennen: 

Econexus Ventures Limited Haatso, Ghana

Mehr als 800 Millionen Menschen in Afrika haben immer noch keinen Zugang zu umweltfreundlichen Kochherden, was eine der großen Herausforderungen im Energiebereich darstellt. Econexus wurde 2019 von der Unternehmerin Patience Alifo mitbegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, einkommensschwache Haushalte durch Produktions- und Vertriebskanäle mit nachhaltigem und aus Abfall gewonnen Bioethanol zu versorgen. Damit möchte Econexus zu dem klimaintelligenten Sozialunternehmen der Region werden, welches sichere Energie zum Kochen bietet. In Zusammenarbeit mit dem SESA-Partner AAMUSTED wird Econexus die lokale Herstellung von Kochherden testen und sein Geschäftsmodell auf öffentliche Schulen in Ghana als neue Zielgruppe ausweiten. 

Das Unternehmen bietet erschwingliches, zuverlässiges und sauber verbrennbares Bioethanol und Kochherde als Alternative zu umweltschädlichen Brennstoffen an.
© Econexus

Nastech Power Solutions Kentinkrono, Kumasi, Ghana  

Das 2018 von Samuel Asare

gegründete Unternehmen Nastech Power Solutions bekämpft Ghanas Herausforderung der Elektromüllentsorgung, indem es Elektronikschrott recycelt, um eine erschwingliche Energiealternative zu entwickeln. Mit ihrem Projekt gehen sie gegen Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung und gesundheitliche Probleme vor. SESA wird mit Nastech zusammenarbeiten, um den Ansatz der Kreislaufwirtschaft zu validieren und Elektronikschrott und Kunststoffe zu recyceln. Gemeinsam werden sie neue Zielgruppen wie beispielsweise Sekundarschulen in zwei Bezirken in Ghana testen. 

Das Sozialunternehmen bietet Unternehmen und Gemeinden in Ghana und anderen afrikanischen Ländern kostengünstige, zuverlässige und nachhaltige Lösungen für Solarenergie.
© Nastech

Smart Energy Enterprise (SEE) Karonga District, Malawi

85 Prozent der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Malawi sind nach wie vor weitgehend von der dürregefährdeten Regenfeldwirtschaft abhängig und haben keinen Zugang zu erschwinglichen Bewässerungssystemen. SEE wurde 2017 von Gift Mwangairo gegründet und bietet die entsprechen-den technologischen Lösungen, Fachkenntnisse und Unterstützung, um ein Pachtkauf-Geschäftsmodell für Solarpumpenbewässerung im Norden Malawis zu testen und zu validieren. Gemeinsam mit SESA wollen sie innovative Wachstumsstrategien entwickeln und testen.

Das Sozialunternehmen bietet solarbetriebene Bewässerungs-anlagen, maßgeschneiderte Beratungsdienste und Zugang zu Märkten für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern an.
© Smart Energy Enterprise (SEE)

GREEN Solar Academy Johannesburg, South Africa 

GREEN Solar Academy ist ein von Frauen gegründetes Unternehmen, das von Antje Klauss-Vorreiter geleitet wird. Die Elektromobilität macht in Südafrika rasante Fortschritte und die Entwicklung erneuerbarer Energien und emissions-freier Mobilität durch Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung in Verbindung mit einem kreislaufwirtschaftlichen Ansatz wird einen ganzheitlichen und erschwinglichen Zugang zu Energie ermöglichen. Green Solar Academy wird mit dem SESA-Partner uYilo zusammenarbeiten, um in Alicedale, Ostkap, ein netzunabhängiges erneuerbares Energie Center zu testen und zu validieren, mit dem Ziel, die Bezahlbarkeit und den Zugang zu Energielösungen für ländliche Gemeinden zu verbessern. 

Das Unternehmen ist ein unabhängiger Schulungsanbieter für Solarenergiesysteme mit dem Ziel, erneuerbare Energien für alle Afrikaner*innen zugänglich zu machen.
© GREEN Solar Academy

Die vier Sozialunternehmen erhalten 50.000 bis 70.000 Euro (Dienstleisterverträge) pro Unternehmen über einen Zeitraum von 18 Monaten, um ausgewählte Proof-of-Concepts und Geschäftsmodelle auf ihr Replizierungspotential zu testen. Darüber hinaus nehmen sie ab Ende Februar 2023 am SESA-Inkubatorprogramm teil: Sie erhalten Mentoring, maßgeschneiderte Unterstützung für ihr Wachstum sowie Programme zum Kapazitätsaufbau, um sich auf Folgefinanzierungen vorzubereiten und die finanzielle Nachhaltigkeit ihrer Unternehmen zu stärken.   

Das von der Europäischen Kommission finanzierte SESA-Projekt zielt darauf ab, die Anwendbarkeit und Replizierbarkeit der ausgewählten Geschäftsmodelle sicherzustellen. Im Hinblick auf die Leitidee „Zugang zu Energie für Alle“ sollen die Lösungen wirtschaftliches Wachstum ermöglichen, Arbeitsplätze schaffen und zu einer emissionsarmen Entwicklung beitragen.

Das SESA Projekt hat eine Laufzeit von 48 Monaten von Oktober 2021 bis einschließlich September 2025 und basiert auf einer starken Partnerschaft zwischen führenden afrikanischen und europäischen Universitäten, Forschungszentren, Industrieakteuren, lokalen Regierungen, Wissens- und Umsetzungsorganisationen und Netzwerken. Gefördert wird das Konsortium durch das HORIZON2020 Programm der Europäischen Kommission.

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No. 101037141. This material reflects only the views of the Con-sortium, and the EC cannot be held responsible for any use that may be made of the information in it.

Project contact person Siemens Stiftung
Elisabeth Biber

+49 8954 0487 304