Weichenstellung auf der COP30 in Belém: Warum Klimawandelbildung jetzt zentral ist
Bildung hat bei der COP30 in Belém an Sichtbarkeit und Bedeutung gewonnen.
© OCE
Auf der COP30 in Belém stellten das Office for Climate Education (OCE) und die Siemens Stiftung gemeinsam mit ihren Partner*innen erfolgreiche Praxisbeispiele der Klimawandelbildung vor – von Lateinamerika bis Afrika. Sie zeigten, wie wirkungsvoll und übertragbar diese Ansätze sind, und eröffneten konkrete Wege, das transformative Potenzial von Klimabildung weltweit zu stärken. Damit knüpfen sie an die Dynamik an, die bereits während der diesjährigen Climate Week in New York entstanden ist.
Ein zentrales Thema war die weiterhin bestehende Finanzierungslücke: Laut Weltbank (2022) fließen lediglich 1,5 % der weltweiten Klimafinanzierung in Bildungsmaßnahmen. Ein vielversprechender Ansatz, um diese Lücke zu schließen, ist die explizite Aufnahme von Bildung in die national festgelegten Klimaschutzbeiträge (NDCs) des Pariser Abkommens – und damit der Zugang zu neuen, nachhaltigen Finanzierungsquellen.
Belém markierte Fortschritte auf mehreren Ebenen: Bildung erhielt mehr Sichtbarkeit und Relevanz innerhalb der UN-Prozesse, unterstützt durch Initiativen wie Action for Climate Empowerment (ACE) und Greening Education Partnership (GEP). Die zunehmende Anerkennung von Klimawandelbildung führt auch zu greifbaren Ergebnissen: In Belém berichteten 78 % der Staaten, dass Maßnahmen zur Klimabildung in ihren nationalen Aktionsplänen verankert sind – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 55 % in früheren NDC-Runden.
Wachsende globale Verpflichtung: Von Bewusstsein zu Umsetzung
Ab 2026 werden Siemens Stiftung und OCE daran arbeiten, dieses gestiegene Bewusstsein in konkrete Bildungspolitiken zu überführen. Die gemeinsamen Aktivitäten umfassen u. a. die Anpassung von Curricula, die Qualifizierung von Lehrkräften sowie die Unterstützung lokaler Projekte in Lateinamerika und Afrika. Zudem werden bewährte Praxisansätze weitergegeben. Im Fokus stehen:
- Ko-kreative Entwicklung offener Bildungsressourcen (OER), verankert in lokalen Lebensrealitäten
Die Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Lernenden und Gemeinden ermöglicht kontextualisierte, anpassbare und frei zugängliche OER – kosteneffizient und breit einsetzbar. - Hochwertige und kontextualisierte Lehrkräftefortbildung
Sie befähigt Lehrkräfte, die Komplexität des Klimawandels sicher zu vermitteln. Unsere Programme schaffen Communities of Practice und Forschungsnetzwerke zur Unterstützung von Capacity-Building-Prozessen. - Unterstützung von Kofinanzierungsmodellen: Durch die Zusammenarbeit von Klima-, Bildungs- und Entwicklungsakteur*innen lassen sich integrierte Programme der Klimawandelbildung wirkungsvoll skalieren.
- Aufbau sektorübergreifender Allianze:
Durch die langfristige Zusammenarbeit lokaler, regionaler und internationaler Partner*innen lassen sich Curricula gezielt weiterentwickeln und Klimabildung nachhaltig in Bildungspolitiken verankern.
„Lehrkräfte und Schüler*innen sind keine stillen Beobachter*innen – sie prägen die Transformation maßgeblich mit.“
Ein klares Statement von Dr. Nina Smidt in der COP30-Session „Powering Net Zero: The Case for Climate Education“.
Wir freuen uns auf den weiteren Dialog in 2026!
Nur gemeinsam können wir das transformative Potenzial der Klimawandelbildung für noch mehr Lehrkräfte, Lernende und Schulen weltweit erschließen. Gemeinsam können wir Partnerschaften stärken, Lücken in globalen Bildungssystemen schließen und den Zugang zu evidenzbasierter Klimabildung ausbauen.
Möchten Sie über unsere Veranstaltungen, Publikationen und Aktivitäten informiert bleiben? Dann melden Sie sich hier an:
ARRICE-Newsletter abonnieren
Mit ARRICE (Africa Regional Resilience Initiative on Climate Education) stärken OCE, Siemens Stiftung und weiteren Partner*innen Klimawandelbildung in Afrika. Der ARRICE-Newsletter informiert über aktuelle Entwicklungen, Partnerschaften und Aktivitäten.
Mehr erfahren
News
Weichenstellung auf der COP30 in Belém: Warum Klimawandelbildung jetzt zentral ist
- Bildung hat bei der COP30 in Belém an Sichtbarkeit und Bedeutung gewonnen. Das Office for Climate Education (OCE) und die Siemens Stiftung stellen gemeinsam mit ihren Partner*innen erfolgreiche Praxisbeispiele der Klimawandelbildung in Lateinamerika und Afrika vor.
Online Panel-Diskussion: Between Weaving and the Mangrove
- Das Projekt „Confluencias“ lädt zu einem Austausch über neue Wege ein, unsere Umgebung zu gestalten und zu beleben. Es regt dazu an, die Beziehung zwischen dem Menschen und den Ökosystemen, zu denen wir gehören, neu zu denken. Wo können wir eine Form des Zusammenlebens finden, die uns für bislang unerkannte Verbindungen öffnet?