Meldung | Bildung | 22. Juli 2021

Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise: 3. Internationale Konferenz zur Klimawandelbildung definiert Ziele

Wie lässt sich die Klimakrise bewältigen? Auf der 3. Konferenz zur Klimawandelbildung wurde die Rolle der Bildung als Schlüssel zum Wandel für eine nachhaltige Entwicklung hervorgehoben.
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Auf der mit 9.000 Teilnehmenden gut besuchten Konferenz zu Klimawandelbildung und nachhaltiger Entwicklung, die vom 22. bis 24. Juni online stattfand, wurde die Bedeutung von Bildung als wirkungsvolle Maßnahme gegen den Klimawandel betont. Die Initiatoren, neben den Hauptorganisatoren Universidad de Chile und Center for Climate and Resilience Research (CR)2 das Office for Climate Education (OCE), die Siemens Stiftung und weitere Institutionen, legten die Etablierung neuer Bildungsmethoden ebenso wie Netzwerken und sektorübergreifende Zusammenarbeit als Ziele in einer gemeinsamen Erklärung fest.

Zu den Hauptzielen der Konferenz zählt, die Mitverantwortung eines jeden Menschen anzuerkennen, sich aktiv für den Schutz und die Pflege der Umwelt einzusetzen. Die Gesellschaft und die Institutionen sollen zu einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit zur Stärkung der Klimawandelbildung verpflichtet werden. Neue Verbindungen sollen geschaffen werden, um lokale und regionale Netzwerke zu stärken. Zudem gilt es, ein Handeln zu unterstützen, das Natur, Kultur und vor allem Bildung achtet und fördert.

So haben die sozialen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gezeigt, dass es unerlässlich ist, Ungleichheiten im Bildungsbereich zu beseitigen. Dies gilt insbesondere für die Fächer Naturwissenschaft, Technik, Informatik, Kunst und Mathematik (STEAM). Bildung ist beim Klimawandel von besonderer Relevanz, weil der Austausch von Wissen und die Weitergabe von Erfahrungen einen Mentalitätswandel bewirken können. Der Weg in die Zukunft liegt in der Umsetzung aktiver Methoden – zum Beispiel Design Thinking, projektbasiertes Lernen oder wissenschaftliches Erforschen – wie sie bereits durch das Programa ICEC – MINEDUC Chile, der Universidad de Chile, der Siemens Stiftung, der UNESCO, dem Office for Climate Education (OCE) oder den Partnern des Red STEM Latinoamérica gefördert werden.

So fasst auch Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin der Siemens Stiftung, die Hauptziele zusammen: „Die großen Herausforderungen dieser Zeit können nur gemeinschaftlich in Form von Netzwerken geschultert werden. Heterogene Akteure unterschiedlicher Ebenen müssen miteinander verbunden werden. Neue Methoden wie etwa Design Thinking können maßgeblich zur Problemlösung im Bildungswesen eingesetzt werden.“

Und Ulrike Wahl, Leitung Regionalbüro Lateinamerika der Siemens Stiftung, ergänzt in Bezug auf die angestrebten Allianzen: „Mein Eindruck nach dieser dritten Konferenz ist, dass wir nur einen ganz kleinen Schritt davon entfernt sind, uns noch stärker zu vernetzen. Hier kommt der Gedanke der Region und der Kooperationsfähigkeit zwischen den Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Schule, Regierungsbehörden, dem privaten Sektor und der Zivilgesellschaft stark zum Tragen. Von den verschiedenen regionalen Verbindungen aus können wir Veränderungen vorantreiben, die von der lokalen Perspektive aus die globale Perspektive integrieren.“

Drei Konferenzen in Folge

Auf der 3. Konferenz zu Klimawandelbildung und nachhaltiger Entwicklung ging man erneut die Verpflichtung ein, sich den von der UNESCO geförderten Zielen für nachhaltige Entwicklung anzuschließen und die neu festgelegten Hauptziele zu beachten. Dabei geht die Idee der sektorübergreifenden Zusammenarbeit zur Stärkung der Klimawandelbildung bereits auf die erste Konferenz im Jahr 2019 zurück.

In der Folge entstanden zahlreiche Beziehungen auf Ebene von Bildungsein-richtungen und Lehrkraftnetzwerken sowie zunehmend zu Bildungsministerien, Kultusministerien und Universitäten. Zudem wurde in grenzüberschreitende Zusammenarbeit investiert, wie zum Beispiel beim MINT-Netzwerk Red STEM Latinoamérica, das von der Siemens Stiftung koordiniert wird. Ziel der zweiten Konferenz im Jahr 2020 war es, Visionen und Erfahrungen rund um die Klima-wandelbildung und ihren Bezug zu den Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung zu teilen – und einen Paradigmenwechsel zu erreichen, der durch gemeinsame Anstrengungen von lokal bis global geführt wird.

Fortschritte bei der Umsetzung dieser Ziele hebt Macarena Troncoso, Koordinatorin von RedLAMA, hervor: „Ich habe das Gefühl, dass es seit der 1. Konferenz 2019 eine Entwicklung gibt. Wir beobachten, dass sich die Zusammen-arbeit intensiviert und wir mehr Menschen aus verschiedenen Bereichen erreichen, um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen – hoffentlich bis 2030.“

Die 3. Internationale Konferenz zu Klimawandelbildung und nachhaltiger Entwicklung fand vom 22. bis 24. Juni unter dem Motto „Urgent Action for Climate Change“ online statt. Sie konnte mit 52 Rednern, zwölf Webinaren, zwei Konferenzen, vier Panels, drei Master Classes und zwei Keynotes aufwarten. Organisiert wurde die Veranstaltung erneut vom Programa ICEC – Bildungs-ministerium Chile in Abstimmung mit der Universidad de Chile, dem Center for Climate and Resilience Research (CR)2, dem Instituto de Estudios Avanzados en Educación CIAE, dem ECBI-Programm, dem RedLAMA, der Siemens Stiftung, dem Office for Climate Education (OCE) und der UNESCO. Sie stand unter der Schirmherrschaft der Ministerien für Bildung und Umwelt von Chile sowie der deutschen Regierung, die durch die Botschaft in Chile vertreten wurde.

Die 4. Internationale Konferenz zu Klimawandelbildung und nachhaltiger Entwicklung ist für Mitte 2022 geplant.

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