Confluencias

Ökosysteme vielstimmig betrachten

Die Andenregion ist reich an natürlichen Lebensräumen, jedoch auch von deren Gefährdung durch Ausbeutung und Klimawandel geprägt. Hier schafft das disziplinenübergreifende Projekt Confluencias neue Räume für Austausch, künstlerische Forschung und gemeinschaftliches Handeln. Im Mittelpunkt steht die grundlegende Frage: Wie gehen wir als Gesellschaft mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen um – und wie können wir diesen Umgang neu gestalten?

Confluencias lässt performative Künste, Wissenschaft sowie lokale Praktiken und Wissensformen zusammenwirken. In diesem Rahmen entstehen Projekte, die tief in den lokalen sozioökologischen Kontexten verwurzelt sind. Gemeinsam mit verschiedenen Institutionen und Kulturakteur*innen aus Argentinien, Bolivien, Peru und Kolumbien entwickeln wir über drei Jahre vielfältige Formate. Diese sollen Diskurse und künstlerische Forschung anregen sowie die Umsetzung lokal verankerter Initiativen stärken. 

Das Projekt schafft Räume für Austausch und nachhaltige Kollaborationen. Damit wollen wir transformative Aktionen ermöglichen, in denen andere Narrative für die vielfältigen Beziehungen in unserer Mitwelt erprobt werden können. Das Projekt sieht Kunst als Motor für sozialen und ökologischen Wandel und schöpft aus dem Potenzial der darstellenden Künste, Kooperationen und neue Formen von Gemeinschaft erlebbar zu machen. 

© Siemens Stiftung

Projektphasen

Vom Diskursraum hin zu Community-Projekten

Confluencias verknüpft diverse Disziplinen und Wissensbereiche auf lokaler Ebene miteinander und fördert zugleich den Austausch und die Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen und Ländern Lateinamerikas.

Bis September 2028 entfalten sich verschiedenen Projektphasen, die aufeinander aufbauen und sich sowohl inhaltlich als auch praktisch ergänzen:

1. Netzwerk und Reflexionsraum

In einer Anfangsphase wird ein erstes Projektnetzwerk aufgebaut und mit diesem gemeinsam kuratorische Linien entwickelt. Danach startet Confuencias mit der Artikulation eines Diskurs- und Reflexionsraums anhand von Essays und Online-Diskussionsrunden mit verschiedenen Expert*innen und Stimmen aus der Region. Diese werden auf der Website confluencias.art zur Verfügung gestellt, die über die drei Jahre zu einer Plattform für die Verbindung zwischen ortsbezogene performative Praxis und ökologische Fragen wachsen soll.

2. Interregionaler Dialog

Ab 2026 bilden sich in allen Partnerländern lokale disziplinenübergreifende Arbeitsgruppen, die aus verschiedenen Blickwinkeln die jeweiligen Regionen und die besonderen Herausforderungen ihrer Ökosysteme in den Fokus nehmen. Austausch und künstlerische Forschung nehmen hier in Form von Residenzen und Labs Gestalt an. Punktuelle Foren oder andere Austauschformate sollen hier den interregionalen Dialog ermöglichen und sorgen so für den Zusammenfluss und das gemeinsame Lernen aus verschiedenen Praktiken und Perspektiven.

3. Lokal verankerte Projekte

Aus den Erfahrungen, Ideen und Erkenntnisse dieser Phase werden ab 2027 verschiedene Projekte über einen längeren Zeitraum entwickelt, die an konkreten Orten und gemeinsam mit lokalem Akteur*innen und Organisationen durchgeführt werden. In einem konferenzähnlichen Format sollen zum Abschluss diese Initiativen und Best Practices erneut mit einem interregionalen Publikum teilt werden

Ziele

Sozio-ökologische Transformation gemeinsam denken

Mit unserem Projekt versuchen wir ein Wissen und eine Sensibilität zu aktiveren, das in der Gesellschaft bereits vorhanden ist und das dazu beitragen kann, einen Perspektivwechsel anzustoßen. Das Projekt versteht Mensch und Umwelt nicht voneinander getrennt, sondern als Teil gemeinsamer Ökosysteme und erkennt das Potenzial lokaler Akteur*innen, sozialökologische Herausforderungen langfristig wirksam und ortsensibel zu begegnen.

Lokal verwurzelte Veränderungsprozesse können auch in anderen Orten und Regionen etwas bewirken, wenn Menschen und Gemeinschaften kollaborativ Wissen und Praktiken miteinander teilen. Dafür eröffnet unser Projekt durch internationale Kooperationen in Lateinamerika und disziplinenübergreifende Dialoge einen Raum, in dem Best Practices geteilt und alternative Realitätsentwürfe verhandelt und erprobt werden, die auch nach der Projektlaufzeit weiterwirken können.

© Siemens Stiftung

Kontakt

Sie möchten mitwirken oder sich informieren? Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Projektleitung
Carmen Salinas
carmen.salinas@siemens-stiftung.org

Partner*innen

Confluencias wird gemeinsam mit einem wachsenden Netz an Partnerinstitutionen und -projekten entwickelt. Aktuell bestehen Kooperationen mit Paraíso Club de Artes Escénicas, Universidad de San Andrés (Maestría en Gestión de la Cultura, Argentinien), Laboratorio de Estudios Ontológicos y Multiespecie (ONTOlab/multiESP), Yvyrasacha (Bolivien), Centro Nacional de las Artes Delia Zapata Olivella, Instituto Humboldt (Kolumbien) und Centro Cultural de la Universidad del Pacífico (Peru).  

Sie wollen tiefer ins Thema einsteigen?

Webseite

Social Media

Das könnte Sie auch interessieren

LA ESCUELA___: Kunstplattform für radikales Lernen im öffentlichen Raum

LA ESCUELA___ ist gleichzeitig Kunstprojekt und Kunstschule. Ohne Dach und ohne Mauern verlässt die Schule den Rahmen vertrauter Institutionen und setzt sich mit den sozialen Realitäten auseinander, die sie umgeben. 

projekt-laescuela-umfeld