Meldung | Bildung | 28. Januar 2016

Siemens Stiftung diskutiert auf der LEARNTEC 2016 über die Zukunft der Schule in Deutschland

„Bildung kann man nicht stiften, die muss man selbst erwerben“, postulierte Maria Schumm-Tschauder, bei der Siemens Stiftung Projektleiterin des Medienportals, im Rahmen der Gesprächsrunde „Können Stiftungen Bildung stiften?“ auf der LEARNTEC 2016 in Karlsruhe. Gemeinsam mit Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung, und Micha Pallesche, kommissarischer Schulleiter an der Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe, diskutierte sie am 26. Januar 2016 auf dem Fachforum school@LEARNTEC über die Zukunft der Schule in Deutschland. Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Stiftungen oder der Nutzen offener Bildungsressourcen (OER).
Einig waren sich die Teilnehmer der Gesprächsrunde darin, dass gerade Stiftungen zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem beitragen können, indem sie Bildungsprojekte initiieren und unterstützen. So bietet beispielsweise das Medienportal der Siemens Stiftung Lehrkräften aus dem MINT-Bereich rund 5.500 Lehr- und Lernmaterialien zu naturwissenschaftlich-technischen Themen, davon bereits über 600 als OER.
Micha Pallesche, als kommissarischer Schulleiter und Lehrkraft ein Vertreter der Praxis, bestätigte den Nutzen offener Bildungsressourcen. Auch an seiner Schule arbeiteten er und seine Kolleg(inn)en bereits mit OER, auch wenn noch Unsicherheiten herrschten, was den Einsatz von OER beträfe. Ein großer Vorteil von OER sei aber, dass sie frei zugänglich seien, individuell an die Bedürfnisse der Schüler angepasst und weitergegeben werden könnten.
Auf das Thema fehlender Budgets für IT-Ausstattungen an Schulen angesprochen, führte Schumm-Tschauder weiter aus, dass Geld nicht alles sein könne: „Wir können nicht warten, bis alle sich die Technologien angeschafft haben, wir brauchen kreative pädagogische Konzepte und müssen diese in die Breite bringen – in alle Schulen und zu allen Lehrern“. So seien Lehrkräfte auch auf die Unterrichtsmaterialien unter offener Lizenz angewiesen. Denn die zunehmende Heterogenität der Lernenden sowie die Veränderungen durch die Digitalisierung zwingt sie dazu, Unterrichtsmaterial vor dem Einsatz zu individualisieren. Stiftungen könnten mit gutem Beispiel vorangehen und beispielsweise selbst digitale OER anbieten, beendet Schumm-Tschauder ihr Plädoyer, „Der nächste Schritt wird sein, Lehrkräfte zu ermutigen, auf breiter Basis diese Medien pädagogisch sinnvoll in ihr Unterrichtskonzept einzubinden. Dann werden sich der Unterricht und infolgedessen auch die Schule ändern.“ Darüber sind sich alle Teilnehmer einig: Mit einer starken Vernetzung von Stiftungen und Schulen lassen sich die Herausforderungen der Zukunft besser bewältigen.
Die 24. LEARNTEC, Europas größte Messe im Bereich Bildung und IT, stand dieses Jahr unter dem Motto „Zukunft Lernen: Lernkultur digital“.

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