Meldung | Bildung | 14. Dezember 2021

MINT-Kongress 2021 Mexiko: Wie gleichberechtigter Zugang von Mädchen und Frauen zu MINT-Bildung gelingen kann

 
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Vom 23. bis 26. November fand der Nationale MINT-Kongress 2021 Mexiko mit dem Titel „Vom Reden zum Handeln“ statt. Die virtuell abgehaltene Konferenz definierte strategische Meilensteine für eine zeitgemäße, inklusive und nachhaltige MINT-Bildung in Mexiko mit besonderem Fokus auf dem Zugang von Mädchen und Frauen zu hochwertiger MINT-Bildung und entsprechenden Studienrichtungen.

Das umfangreiche Programm beinhaltete Keynotes, Master Classes, Experten-Panels, Interviews und Präsentationen und ermöglichte vielfältige Perspektiven auf Herausforderungen in der MINT-Bildung in Mexiko ebenso wie auf regionaler und internationaler Ebene. Als Ergebnis der viertägigen Konferenz konnte der Entwurf eines nationalen MINT-Aktionsplans verabschiedet werden.

Eine zentrale Forderung darin ist es, die notwendigen Bedingungen zu schaffen, die eine Gleichstellung der Geschlechter im MINT-Bereich sicherstellen. Besonders bedeutend ist es, in diesem Kontext den engen Zusammenhang von MINT und dem Gemeinwohl herzustellen. Ein Aspekt, der vor allem Frauen besonders am Herzen liegt.

Zum Auftakt der Konferenz brachte es Judith Wiese, Chief People and Sustainability Officer und Vorstandsmitglied der Siemens AG sowie Mitglied des Stiftungsrats der Siemens Stiftung, auf den Punkt:

„Vielen Frauen geht es beim Thema Karriere nicht um Status, sondern darum, Bedeutung und Wirkung zu erzielen. Es geht ihnen nicht darum, die Karriereleiter um jeden Preis zu erklimmen, sondern vielmehr um die Frage: Was kann ich in meiner Rolle, in meiner Funktion bewirken? Wie kann ich den Bereich, den ich verantworte, verbessern?“

Und sie ergänzte: „Daher müssen wir auch lernen, auf andere Art und Weise über ‚Karriere‘ zu sprechen. Sie ist kein Selbstzweck. Im Vordergrund steht, dass Frauen etwas für die Menschen und das Unternehmen bewirken können.“

Damit diese und weitere Aspekte berücksichtigt werden können, ist ein gemeinsamer Aktionsplan für eine inklusive, zeitgemäße MINT-Bildung in Mexiko und die Einrichtung weiterer MINT-Regionen, sogenannter STEM-Territories, von großer Bedeutung. Die lokalen Netzwerke, die aus strategischen und operativen Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Regierung, Wissenschaft und Privatwirtschaft bestehen, bündeln ihre Interessen und Ressourcen, um das Bildungssystem zu stärken und MINT-Programme anzubieten. Im Rahmen des von der Siemens Stiftung koordinierten Red STEM Latinoamérica haben sich bisher 21 Initiativen zur Bildung von STEM Territories in 11 lateinamerikanischen Ländern entwickelt.

Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands, in ihrer Rede zur Förderung der Inklusion mit Gender-Perspektive durch MINT-Territorien zu der Frage, wie Mädchen und junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Berufe begeistert werden können:

„Ein wesentlicher Aspekt ist für mich die Erstellung neuer Jobprofile in STEM. Wir müssen zeigen, wie STEM-Wissen im sozialen Bereich, im Gesundheitswesen, im Umweltmanagement und in der Klimawandelbildung verankert ist. Wir müssen zeigen, dass STEM-Wissen nicht auf bestimmte Bereiche beschränkt ist, sondern nahezu alle Bereiche der Gesellschaft und deren Industrien durchdringt. Die Naturwissenschaften sind nicht nur die Grundlage, um unseren Planeten zu verstehen, sondern sie führen ihn auch in eine Zukunft, in der die Menschheit auf diesem Planeten Erde existieren kann.“

Die Abschlusserklärung der Konferenz weist darauf hin, dass die Gründung von STEM Territorien eine geeignete Maßnahme ist, um auch die Genderperspektive, insbesondere von Mädchen und Frauen stärker zu berücksichtigen. Unter anderem werden insgesamt werden vier strategische Eckpfeiler für die MINT-Bildung in Mexiko identifiziert: Inklusion mit Gender-Perspektive und Fokus auf Frauen, Förderung relevanter Kompetenzen im Rahmen der Industrie 4.0, Einhaltung der Agenda 2030 und der Ziele der OECD sowie ein Fokus auf Innovation und Unternehmertum.

Der virtuelle Kongress wurde von der internationalen Siemens Stiftung, der gemeinnützigen Organisation INNOVEC (Innovation im naturwissenschaftlichen Unterricht, Innovación en la Enseñanza de la Ciencia A. C.) sowie der Bewegung Movimiento STEM organisiert. Insgesamt wurden für die Webstreams aller Programmpunkte der viertägigen Veranstaltung 61.500 Views verzeichnet.

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