Pressemitteilung | Bildung | 9. Dezember 2020

MINT-Bildung stärken: Neues Experimento-Zentrum in München

Die Fortbildung zu Forschendem Lernen mit Experimento am Campus di Monaco bereitete das Kollegium auf ihre Rolle als Multiplikator*innen vor.
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Selbstständig experimentieren, erforschen und begreifen: Diesem Konzept für MINT-Bildung folgt die Siemens Stiftung, um Kinder und Jugendliche an globale Herausforderungen wie Treibhauseffekt, Trinkwassergewinnung oder erneuerbare Energien heranzuführen. Mit der internationalen Montessorischule in München hat die Stiftung an ihrem Stammsitz eine Bildungspartnerin für ein Zentrum des internationalen Bildungsprogramms Experimento gewonnen. 

Experimento-Zentren sind ausgewählte Schulen, die Fortbildungen zur Lehr- und Lernmethode des Forschenden Lernens basierend auf dem internationalen Bildungsprogramm Experimento anbieten können. Dafür werden MINT-Lehrkräfte der jeweiligen Schule in der Methode geschult, erhalten didaktisch aufbereitetes digitales Lehrmaterial und konkrete Experimentiermaterialien. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren geben sie anschließend in mehrstufigen Fortbildungen wiederum ihr Wissen und alle Materialien an Lehrkräfte umliegender Schulen weiter.

Die internationale Montessorischule Campus di Monaco, eine neue inklusive Mittelschule in München, ist als fünfzehnte Kooperationspartnerin im Bundesgebiet diesem Netzwerk beigetreten. Die Schulleiterin Antonia Veramendi ist von der pädagogischen Wirkung des Forschenden Lernens und ihrer Aufgabe als Experimento-Zentrum überzeugt: „Kinder begreifen die Welt durch Ausprobieren – vor allem dann, wenn die Experimente im Unterricht auch noch an ihre eigene Lebenswelt anknüpfen. Wir erweitern damit unser Unterrichts- und Nachmittagsangebot für unsere Schülerinnen und Schüler und können Kolleginnen und Kollegen in unserer Region die für uns kostenlosen Weiterbildungen anbieten.“

Fortbildungen im Blended-Learning-Format

In den Präsenzphasen (ob virtuell oder vor Ort) des Fortbildungsformats mit anderen Lehrkräften experimentieren und Erfahrungen teilen, in der Digitalen Phase selbst lernen sowie nachbereiten und vertiefen: Das macht das neue Fortbildungskonzept Blended Learning der Siemens Stiftung aus. Die Lehrkräfte der Montessorischule konnten dieses bereits im Oktober 2020 für ihre zukünftige Multiplikatorentätigkeit wahrnehmen.

„Die angehenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollen möglichst viele Experimente selbst erproben und sich über die methodischen Ansätze zur Vermittlung der Programminhalte austauschen und gegenseitig inspirieren. Das schafft Sicherheit und Spaß für die Umsetzung im Unterricht“, so Werner Busch, Projektleiter bei der Siemens Stiftung.

Alle Experimentiermaterialien und vieles mehr stehen auf dem Medienportal der Siemens Stiftung kostenfrei und unter offener Lizenz zur freien Verfügung. Im Fortbildungsbereich auf dem Portal finden Lehrkräfte Informationen rund um die Schulungsangebote, die derzeit aufgrund der COVID-19-Pandemie nur eingeschränkt stattfinden können.

Das internationale Bildungsprogramm Experimento

Im Vordergrund stehen das selbstständige Experimentieren, Erforschen und Begreifen von Naturphänomenen und technischen Entwicklungen rund um die Themen Umwelt, Energie und Gesundheit. Das modular aufgebaute Angebot umfasst derzeit rund 130 Experimente für verschiedene Altersstufen. Es wurde von der Siemens Stiftung gemeinsam mit der Stiftung Haus der kleinen Forscher und einem pädagogischen und didaktischen Expertenteam von verschiedenen Universitäten entwickelt und ist am Lehrplan ausgerichtet. Derzeit wird Experimento auf drei Kontinenten in zwölf Ländern und in vier Sprachen umgesetzt und hat bis 2019 weltweit knapp 17.000 Pädagoginnen und Pädagogen sowie 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche erreicht. In Deutschland gibt es bisher 14 Experimento-Zentren an ausgewählten Schulen, nun erstmals auch in München.

Neben dem Erwerb naturwissenschaftlich-technischen Wissens wurde in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München bei der Konzeption auf einen expliziten Wertebezug geachtet. Ein mehrstufiges, altersgerechtes Konzept zur Werteentwicklung im MINT-Unterricht soll vor allem personale und soziale Werte wie Wahrnehmungs-, Konfliktlösungs-, Kooperations- und Handlungsfähigkeit fördern. Gesellschaftliche Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Engagement für Natur & Umwelt werden gestärkt.

Campus di Monaco – Internationale Montessorischule München

In der internationalen Schulgemeinschaft lernen hier geborene Kinder und Jugendliche gemeinsam mit neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen. Ein multiprofessionelles Team aus Pädagoginnen und Pädagogen, Sozialarbeitenden und anderen Fachkräften begleitet die Schülerinnen und Schüler individuell bis zu den Schulabschlüssen und darüber hinaus. Das Konzept legt mit bilingualem Fachunterricht einen besonderen Schwerpunkt auf die Sprachen und bietet den Erwerb von zwei Fremdsprachen sowie spezielle „Deutsch als Zweitsprache“-Unterstützung an. Ein Konzept der kulturellen Bildung mit Musik, Kunst, Theater und Tanz fördert Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Selbstständigkeit und Innovationsgeist. Um hochwertige Bildung zu erreichen, setzen wir bewusst auf Kooperationen mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Aufbau der Modellschule wird seit 2019 durch einen wissenschaftlichen Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern der LMU München, TU Dortmund und Alanus Hochschule Darmstadt begleitet. Schulleiterin und Gründerin ist Antonia Veramendi, die u. a. 2014 den Deutschen Schulpreis und 2017 den Münchner Schulpreis mit der SchlaU Schule erhalten hat. Mehr Informationen: www.campus-di-monaco.de

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