MINT-Bildung in Ghana

Zukunftsperspektiven im MINT-Bereich stärken

Video abspielen>
Experimento-Trainings helfen, den neuen kompetenzbasierten Lehrplan Ghanas in den Schulen umzusetzen. Im Zentrum: Zukunftsorientierte Qualifikationen mit der Computing-Plattform Arduino.
1/1

Gemäß dem Leitsatz „Changing Ghana through Education” setzt Ghana auf die Bildung seiner jungen Bevölkerung. Durch ambitionierte Reformen in der Bildungspolitik will das Land das Potenzial der Jugend nutzen, um individuelle Perspektiven zu schaffen und die Wirtschaft des Landes zu stärken. Denn nur eine gut ausgebildete Bevölkerung kann den nationalen und globalen Herausforderungen selbstbewusst begegnen.

Ghana investiert viel, um seine Bildungsziele zu erreichen. Die Ausgaben für das öffentliche Bildungswesen belaufen sich auf rund 20 Prozent der gesamten staatlichen Ausgaben. Mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 führte die Regierung die kostenlose Sekundarschule ein. Die Hochschullandschaft Ghanas befindet sich in einer Phase der massiven Expansion. Außerdem wird die Wertigkeit und die Wahrnehmung von Berufsbildung als Mittel gegen Arbeitslosigkeit durch umfangreiche Initiativen betont und gefördert. Verstärkte Aufmerksamkeit erfahren insbesondere die MINT-Fächer, von denen sich das Land bedeutende Zukunftschancen erwartet. Doch ist gerade der Unterricht in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik oft gekennzeichnet durch fehlende Praxis und Bezug zur Lebenswelt der Schüler – was nicht nur dazu führt, dass die Leistungen in diesen Fächern leiden, sondern auch, dass gerade zukunftsträchtige MINT-Berufe von Absolventen seltener in Betracht gezogen werden. Ein Ansatzpunkt für die Siemens Stiftung: beruflich-orientierte MINT-Bildung.

  • Dreistufiges Bildungssystem: Primary School (6 Jahre); Junior High School (3 Jahre), Senior High School (3 Jahre)
  • Berufsschule ab der 9. Jahrgangsstufe
  • Ausgaben für Bildung: 4,5 % des BIP (2017)
  • WEF Ranking Maths and Science (2018): Platz 90 von 137
  • Wichtige Themen: Chancengleichheit, Stärkung der technischen und wirtschaftlichen Schulbildung, berufliche Ausbildung und dadurch Abbau der Jugendarbeitslosigkeit

Die Siemens Stiftung engagiert sich mit der Unterstützung des ghanaischen Bildungsministeriums für eine Stärkung der MINT-Bildung. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die berufliche Orientierung in der Schule.

Video abspielen>
Im Rahmen von Experimento werden Lehrkräfte in Ghana weitergebildet, um Vocational Orientation in ihren Klassen umzusetzen.
1/1

Internationales Bildungsprogramm Experimento

Seit 2019 setzt sich die Siemens Stiftung in Ghana für eine Lehreraus- und -weiterbildung in MINT ein. Wir konzentrieren uns dabei auf die Sekundarstufe I. Angepasst an den nationalen Lehrplan legen wir in Ghana mit unserem Bildungsprogramm Experimento einen besonderen Fokus auf die berufliche Orientierung. Ziel unseres Engagements ist es, die Lehrenden dabei zu unterstützen, den MINT-Unterricht so zu gestalten, dass dieser nicht nur qualitativ hochwertig ist, sondern den Lernenden berufliche Perspektiven eröffnet sowie die Bedeutung von MINT-Bildung hervorhebt. In Kooperation mit dem ghanaischen Bildungsministerium stehen dabei vor allem zukunftsorientierte Kompetenzen, wie zum Beispiel Computational Thinking, im Vordergrund.

atingi – E-Learning Plattform für Afrika

Um unsere Lerninhalte zur beruflichen Orientierung einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen, arbeiten wir gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) an der digitalen Lernplattform atingi. atingi wurde von einem Team von Bildungs- und Digitalexpert*innen im Rahmen des GIZ–Globalvorhabens “Africa Cloud” entwickelt und arbeitet eng mit Smart Africa, der Digitalinitiative der African Union, zusammen. In Web Based Trainings (WBTs), die die Siemens Stiftung auf der Plattform sowie in ihrem Medienportal anbietet, können Nutzer*innen sich nicht nur einen Überblick über Berufsbilder (wie zum Beispiel Elektriker*in oder Agripreneur*in) verschaffen, sondern diese gleich mit der Aneignung von MINT-Wissen verbinden.

Bildung in Afrika
Rebecca Ottmann

+49 174 155 94 83