Projekt abgeschlossen | Zeitraum: 2011–2017

KIKUS digital

Interaktive Sprach-Lern-Software

KIKUS digital unterstützt Kinder unterschiedlicher Herkunft beim Erlernen einer Zweitsprache.
© Siemens Stiftung, Fotograf*in: Sebastian Isacu

Ob Smartphone, Tablet oder Notebook – Kinder gehen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien um. Diese sind weit verbreitet: In neun von zehn deutschen Haushalten steht mindestens ein PC. In Grundschule und Kindergarten finden digitale Medien jedoch kaum Anwendung, was der Lebenswirklichkeit vieler Kinder kaum noch entspricht. Umso wichtiger ist es, dass sie den aktiven Umgang mit neuen Medien lernen. Die Siemens Stiftung und das zkm setzten daher mit KIKUS digital auf Technologien, die zukunftsweisend für den modernen Unterricht sind. Sie unterstützten die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler, weckten die Neugierde der Kinder und förderten das vernetzte Denken. 

 

Arbeitsgebiet:

Bildung

Region/Land:

Deutschland

Projektzeitraum:

2011–2017 (abgeschlossen)

KIKUS digital war eine kostenlose Sprach-Lern-Software für pädagogische Fachkräfte, die es ermöglichte, Sprache zeitgemäß, systematisch und anschaulich mittels Whiteboard oder PC zu vermitteln. Ziel des Gemeinschaftsprojekts der Siemens Stiftung und des Zentrums für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. (zkm) war es, die Sprachkompetenz von Kindern unterschiedlicher Herkunft durch den Einsatz moderner Medien zu verbessern.

Die Software basierte auf den vielfach in der Praxis erprobten KIKUS-Bildkarten: Sie boten pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit, Übungen zu Wortschatz, Grammatik und sprachlichen Handlungsmustern spielerisch aufzubereiten. Die Abbildungen ließen sich vielfältig kombinieren – so gelang es, Sprache bildhaft zu machen. KIKUS digital erweiterte die Einsatzmöglichkeiten der KIKUS-Methode: Die Bildkarten hatten eine Anhörfunktion, ließen sich am Whiteboard beschriften und unbegrenzt vervielfältigen.

Pädagoginnen und Pädagogen eröffneten sich dadurch zahlreiche kreative Möglichkeiten, Sprechanlässe für ihre Kinder zu schaffen. Dieser Spielraum erlaubte es, individuell auf die Lernenden einzugehen – so konnten auch Kinder, die die Unterrichtssprache weniger gut beherrschten, aktiv mitmachen und Lernerfolge erzielen. KIKUS digital richtete sich primär an Grundschullehrkräfte, war aber auch für die Arbeit mit jüngeren oder älteren Lernenden einsetzbar. Zusätzlich bot KIKUS digital auch Raum für die Einbeziehung der Erstsprache der Kinder und förderte so die Wertschätzung und Offenheit für andere Kulturen.

Nach fünf Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit ging 2020 die Weiterentwicklung der interaktiven Sprach-Lern-Software KIKUS digital vollständig in die Hände des Zentrums für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. (zkm) über.

Sprachen lernen in heterogenen Klassen

Die Sprach-Lern-Software machte es möglich, die KIKUS-Methode, die ursprünglich für die Arbeit mit kleinen Gruppen konzipiert wurde, auch in größeren Gruppen, wie etwa in der Grundschule einzusetzen. KIKUS digital war an die Lernumgebung im Klassenzimmer angepasst. Durch den Einsatz von Whiteboard oder PC waren die Übungen für alle Lernenden gut sichtbar. Gegenüber den klassischen Bildkarten eröffnete die digitale Variante weitere didaktische Möglichkeiten: Eine Anhörfunktion trainierte Hörverständnis und richtige Aussprache, am Whiteboard konnten die Kinder die Schriftsprache üben und mit Textfeldern ließen sich Geschichten aus Wort und Bild entwickeln. Die Software gab pädagogischen Fachkräften viel kreativen Freiraum, um eigene Ideen umzusetzen und auf die Lernbedürfnisse ihrer Schüler*innen einzugehen. KIKUS digital setzte keine homogene Sprachkompetenz unter den Lernenden voraus – und trug damit der Realität an Kindergärten und Grundschulen in Deutschland Rechnung.

Leichter Einstieg in die multimediale Sprachförderung

KIKUS digital erleichterte Pädagoginnen und Pädagogen den Einstieg in die multimediale Sprachförderung. Wörter kombinieren, Sätze bauen oder Silben zählen – erste Ideen und Tipps zur Software waren bereits für die Nutzer angelegt sowie in der ausführlichen Anleitung und im Einführungsvideo zu finden. Vorbereitete Lernspiele konnten als Einstieg in die KIKUS digital-Stunde dienen. Unterrichtsvorbereitungen oder in der Klasse erstellte Tafelbilder ließen sich jederzeit abspeichern und neu aufrufen.

  • Comenius EduMedia Siegel 2012
  • Erasmus EuroMedia Siegel 2013
Projektleitung KIKUS digital
Franziska von Einem

info@siemens-stiftung.org
+49 89 540487 0

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