»Von Frauen getriebene sozial-unternehmerische Lösungen sind entscheidend für die Bewältigung sozialer und ökologischer Herausforderungen.«
Für eine grüne Wirtschaft, Klimaschutz und Gleichstellung: Drei kenianische Sozialunternehmen ebnen den Weg
Oft haben von Frauen und lokal geführte Organisationen in abgelegenen Gegenden das Nachsehen, wenn es um Finanzierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten geht. Deshalb hat unser empowering people. Network den „epScale Funding Call Promoting Women in the Green Economy“ für sein Netzwerk in Kenia initiiert. Damit werden Sozialunternehmen unterstützt, die positive Auswirkungen auf die Umwelt haben und gleichzeitig die ökonomischen Chancen für Frauen verbessern.
Das Auswahlverfahren beinhaltete eine technische Bewertung der Projekte durch Besuche vor Ort, Due-Diligence-Prüfungen, Folgegespräche, Referenzgespräche mit Organisationen, die mit den Unternehmen vertraut sind, sowie Beratungen mit unseren internen Finanz-, Rechts- und Betriebsabteilungen. Als drei Finalisten stehen Kwangu Kwako, Mace Foods Limited und Sunken Limited fest. Alle drei von Frauen mitbegründeten Sozialunternehmen befassen sich mit wichtigen Bereichen der Grundversorgung: Bereitstellung von erschwinglichem und gesundem Wohnraum, nachhaltige Lebensmittelproduktion und Lieferkette sowie umweltfreundliche Kochlösungen.
Kwangu Kwako: Erschwingliche Lösungen für würdevolles Wohnen
In Nairobi leben mehr als 2 Millionen Menschen in extrem instabilen und heruntergekommenen Häusern, die durch Naturkatastrophen wie Brände und Überschwemmungen gefährdet sind. Kwangu Kwako baut sichere und erschwingliche Unterkünfte sowie Sanitärlösungen für einkommensschwache Gemeinden. Vom Entwurf über die Fertigung, die Komponentenherstellung, die Beschaffung, den Bau und das Projektmanagement wird alles vor Ort hergestellt und die gesamte Lieferkette zu erschwinglichen Preisen angeboten. Das Sozialunternehmen verwendet modulare, wiederverwendbare Bauelemente und ersetzen Baumaterialien durch nachhaltige Alternativen und berücksichtigt damit sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte.
Das 2016 von einer Frau mitbegründete Sozialunternehmen zeichnet sich durch einen Frauenanteil von 40-50 % im Vorstand, in der Geschäftsleitung und bei den Kund*innen aus. Die sauberen und sicheren Sanitärlösungen sollen insbesondere die Würde und Sicherheit der weiblichen Bevölkerung vor Ort sicherstellen. Die Förderung durch den „epScale Funding Call“ unterstützt Kwangu Kwako dabei, einen Prototyp der modularen Toiletten- und Duschanlagen für die Gemeinden zu entwickeln. Außerdem fördert er die Forschung zur Entwicklung recycelbarer Baumaterialien.
Mace Foods: Reduzierung von Lebensmittelabfällen
Um Nahrungsmittel- und Einkommensverluste aufgrund von Umweltfaktoren zu verhindern, produziert und vertreibt Mace Foods getrocknete Gewürze, Blattgemüse sowie Kräuter und verbessert dadurch zugleich das Einkommen und die Lebensbedingungen von Frauen und Bauern in Kenia. Das 2002 gegründete Agrarunternehmen hat sich zu einem Anbieter entwickelt, der die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion und -distribution abdeckt: vom Anbau über die landwirtschaftliche Produktion bis hin zur Verarbeitung und Logistik einschließlich des Exports nach Europa. Das Unternehmen verfolgt eine klare Politik der sozialen Verantwortung und unterstützt insbesondere die Einbeziehung von Frauen und Jugendlichen in der gesamten Wirtschaftskette.
Mit einer Gründerin und Geschäftsführerin an der Spitze stellt das Unternehmen Frauen aus einkommensschwachen Haushalten ein und bildet sie weiter. Darüber hinaus hat das Unternehmen in den letzten 20 Jahren die Haltbarkeit und Rentabilität von lokal angebauten Produkten verbessert. Die Fördermittel des „epScale Funding Calls“ ermöglichen die Einrichtung von Demonstrationsflächen, Baumschulen, Trockenhäusern und Abfallentsorgungszentren, in denen Landwirt*innen in den verschiedenen Produktionsverfahren geschult werden können.
Sunken Limited: Erschwingliche, saubere und umweltfreundliche Kochlösungen
Sunken Limited fördert wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch die Bereitstellung nachhaltiger Kochherde für Kleinbäuer*innen, Gemeinden und kommerzielle Projekte in ganz Kenia. Das von einem Mutter-Tochter-Duo gegründete und geführte Unternehmen legt großen Wert auf Vielfalt und Integration. Es hat bereits 60 Kunsthandwerker*innen aus Flüchtlingslagern Arbeitsplätze verschafft, insbesondere Frauen. Durch die lokale Herstellung und den Vertrieb erschwinglicher und sauberer Kochherde werden nicht nur die ökonomischen Bedingungen in den Flüchtlingslagern verbessert, sondern auch die Abholzung der Wälder bekämpft und die Luftqualität durch geringere Rauchentwicklung verbessert. Zu den weiteren Dienstleistungen des Unternehmens gehören Tröpfchenbewässerung, Solar Home Systems, Mini-Solarnetze und Gewebekulturen.
Das 2019 gegründete Sozialunternehmen arbeitet mit regionalen und internationalen Organisationen zusammen, um durch die Einführung von nachhaltigen Wasserverteilungs- und Mikrobewässerungssystemen bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Es wird die Fördermittel des „epScale Funding Calls“ für den Bau einer neuen Produktionsstätte und Ausbildungsmöglichkeiten, insbesondere für Frauen, verwenden.