Meldung | Sozialunternehmertum, Bildung | 7. April 2016

Die Siemens Stiftung unterstützt Geflüchtete mit Projektinitiativen in Zielländern und Herkunftsländern

Die globalen Fluchtbewegungen sind politisch, wirtschaftlich und sozial eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Die Siemens Stiftung leistet mit ihren bestehenden Projekten einen Beitrag, um die Lebenssituation in Herkunftsländern zu verbessern und die Integration von Geflüchteten in Deutschland zu fördern.

Seit ihrer Gründung setzt sich die Siemens Stiftung mit ihrer operativen Arbeit für eine gesicherte Grundversorgung, hochwertige Bildung und grenzüberschreitende Verständigung über Kultur ein. Ihr Fokus liegt in Entwicklungs- und Schwellenländern in Subsahara Afrika, und Lateinamerika sowie in Europa und Deutschland. Die langjährigen, internationalen Programme, die sie gemeinsam mit Partnern aufbaut und realisiert, tragen dazu bei, die Situation der Menschen in den Herkunftsländern sowie die Integration von Geflüchteten im Zielland zu verbessern.

Naturwissenschaftlich-technische Bildung als Chance

Das internationale Bildungsprogramm Experimento unterstützt Lehrkräfte dabei, Naturwissenschaften und Technik lebensnah auch in heterogenen Klassen mithilfe von Lehr- und Lernmaterialien und Methoden zu vermitteln. Die Experimentieranleitungen für die Vor- und Grundschule des umfangreichen Programms werden in Kürze auch in arabischer Sprache kostenlos auf dem Medienportal der Siemens Stiftung zur Verfügung stehen.

Entstanden aus der Kooperation mit dem Zentrum für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. (zkm) ermöglicht die Sprach-Lern-Software KIKUS digital Sprache zeitgemäß und systematisch zu vermitteln. Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, die Sprachkompetenz von Kindern unterschiedlicher Herkunft durch den Einsatz moderner Medien zu verbessern. Die Sprachlernsoftware steht ebenfalls kostenlos auf dem Medienportal der Siemens Stiftung zur Verfügung.

Gemeinsam mit der TUM School of Education in München und gefördert durch das Land Bayern hat die Stiftung außerdem das Projekt „Integration durch MINT“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) am Schülerforschungszentrum Berchtesgaden ins Leben gerufen. Das Projekt bietet jugendlichen Geflüchteten, die nicht am Schulleben teilnehmen, neben Sprachkursen Wege zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung im Bereich Informatik, Technik oder Mechanik.

Integration in die Arbeitswelt fördern  

Zahlreiche deutsche Unternehmen bieten bereits speziell für Geflüchtete konzipierte Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Doch leider finden die Angebote nicht immer zu ihrer Zielgruppe. „Die eigene Integration mitgestalten“ – unter diesem Motto hat die Siemens Stiftung gemeinsam mit The DO School in Berlin die „Brücken-Challenge“ ins Leben gerufen. Auf einem mehrwöchigen Workshop entwickeln Geflüchtete gemeinsam mit Experten Lösungen, um die Lücke zwischen den entsprechenden Angeboten und den Geflüchteten zu schließen.

Neue Perspektiven durch Projektarbeit vor Ort

In Entwicklungs- und Schwellenländern arbeitet die Siemens Stiftung bereits seit mehreren Jahren an der Verbesserung der Bildung und der Grundversorgung hauptsächlich in ländlichen Gebieten. Die Projekte haben das Ziel, Menschen verbesserte Lebensbedingungen und Einkommensmöglichkeiten zu ermöglichen.

Dabei fördert die Siemens Stiftung vor allem Eigeninitiative und Unternehmergeist und bietet in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen praxisbezogene Trainings an. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von grundlegendem betriebswirtschaftlichen Wissen und technischen Grundfertigkeiten. Ziel ist es, jungen Menschen in Kenia, die bereits selbstständig sind oder ein Kleinunternehmen gründen wollen, eigene wirtschaftliche, unternehmerische und soziale Perspektiven zu eröffnen.

Mit den Safe Water Enterprises engagiert sich die Siemens Stiftung für eine nachhaltige Versorgung mit sauberem Trinkwasser in abgelegenen Regionen Kenias. Die gleiche Lösung wird auch in Uganda und Tansania angeboten. Grundsätzlich kann sie in sämtlichen Ländern als technische Lösung für Trinkwasserfiltration zum Einsatz kommen und so auch als Einkommensmöglichkeit für Gemeinden dienen. In kleinen Kiosken wird das Wasser zu erschwinglichen Preisen verkauft und bietet somit nicht nur sauberes Trinkwasser, sondern auch Beschäftigung und Chancen auf Einkommen.

Ein ähnliches Prinzip unterstützt die Siemens Stiftung durch die gemeinsam mit der Solarkiosk AG gegründeten Solar Fountain gGmbH. Die Solar Fountain gGmbH wird eine finanziell nachhaltige Versorgungsstruktur ermöglichen, deren Kern ein solarbetriebener Kiosk ist, der umweltschonend Strom produziert, verschmutztes Wasser filtriert und lebenswichtige Produkte des täglichen Bedarfs anbietet. Durch die Gründung dieser Gesellschaft werden organisatorische Strukturen aufgebaut, die für das Wachstum und die regionale Ausdehnung der Kioskprojekte ausschlaggebend sind und ein größeres Angebot an Produkten ermöglichen. Die Siemens Stiftung versteht sich als eine unternehmerische Stiftung, die Projekte und notwendige Organisationsstrukturen selbst aufbaut, mit dem Ziel der finanziellen Nachhaltigkeit. Im Fall von Solar Fountain wird dies durch ein Joint Venture Modell gewährleistet.

Die Siemens Stiftung plant Aktivitäten für Geflüchtete innerhalb ihrer bestehenden Strategie und ihrer Kernkompetenzen weiter auszubauen, um in diesem Sinne gemeinsam mit Partnern wirkungsvolle Projektarbeit zu gestalten.

Weiterführende Links

Mehr Informationen zur Bridging Challenge