Meldung | Bildung | 7. September 2015

Die Siemens Stiftung initiiert an der „Mandela School of Science and Technology“ einen Workshop für die mathematische Wissensvermittlung

7 x 7 = 49. 5 x 8 = 40. 4 x 7=28 … Was nach einfachem Auswendiglernen des kleinen Einmaleins klingt ist tatsächlich „Wissenserwerb in Bewegung“: Zum Start des zweiten Schulhalbjahres initiierte die Siemens Stiftung in Kooperation mit der Walter Sisulu University und dem Bildungsministerium Eastern Cape einen Workshop an der „Mandela School of Science and Technology“ in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape (Ostkap). 25 Lehr- und Fachkräfte aus angrenzenden Grundschulen lernten hier eine ebenso einfache wie effiziente Methode der mathematischen Wissensvermittlung. Angeleitet durch die Ideen und Vorgaben des Workshop-Leiters bewegten sie sich hüpfend oder laufend auf einem 3 x 3 Meter großen Bodenspiel, das die Zahlen von eins bis 100 und damit das kleine Einmaleins quadratisch abbildete.
Durch diese „begehbare Lösungsfindung“ können die vier Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division spielerisch erlernt und ein besseres Zahlenverständnis entwickelt werden. Das Spiel macht aber nicht nur Mathematik begreifbar sondern trainiert auch das vernetzte Denken durch das Ansprechen aller haptischen, optischen, motorischen und sensorischen Sinne. Gleichzeitig fördert es kooperative und kommunikative Fähigkeiten, da fast alle Aufgaben auch in Teams gespielt und gelöst werden können. Ergänzend zum Bodenspiel hat jede der am Workshop teilnehmenden Schulen ein Brettspiel erhalten, das in einem kleineren Zahlenformat für den Einsatz im Klassenzimmer entwickelt wurde.
Angelehnt an den handlungsorientierten und erfahrungsbasierten Ansatz des internationalen Bildungsprogramms Experimento, erhalten pädagogische Fachkräfte damit eine Lehr- und Lernmethode, um ihren Schülerinnen und Schülern einen positiven Zugang zu mathematischen Grundkenntnissen zu ermöglichen und signifikante Wissenslücken zu schließen. Denn wie vielerorts auf der Welt bereiten gerade die Grundrechenarten und das kleine Einmaleins den Grundschülern massives Kopfzerbrechen.
„Wir sehen, dass viele Kinder Probleme mit einfachen Rechenaufgaben haben und die Wertigkeit von Zahlen, wie zum Beispiel 29 und 92, nur unzureichend einschätzen können. Anderseits gehören die Grundrechenarten zum Basis-Wissen und sind eine wichtige Voraussetzung, um naturwissenschaftliche und technische Prozesse verstehen zu können. Da die entscheidenden Weichen für den Wissenserwerb gerade in der Grundschule gelegt werden, wollen wir die Pädagogen aktiv mit dieser spielerischen Lehr- und Lernmethode unterstützen“, erklärt Rebecca Ottmann, Länderverantwortliche für Afrika im Bereich Bildung der Siemens Stiftung.