Pressemitteilung | Bildung | 17. Mai 2018

Forschendes Lernen lehren! Unterricht zeitgemäß gestalten und Kinder zu Entdeckern machen

Seminarsitzung einmal anders: Lehramtsstudierende der Universität Oldenburg testen im Freien das Bildungsprogramm Experimento der Siemens Stiftung.
© Dr. Andreas Schmitt/Universität Oldenburg, Fotograf*in: Enno Kapitza

Die Siemens Stiftung und die Universität Oldenburg setzen sich dafür ein, angehenden Grundschullehrern zeitgemäße Lehrmethoden für den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht näher zu bringen. Ziel ist es, die Studierenden in der Methode des forschenden Lernens fachlich und didaktisch auszubilden. Dazu wurde das internationale Bildungsprogramm Experimento der Siemens Stiftung in das Curriculum aufgenommen und am Institut für Pädagogik im laufenden Sommersemester 2018 eingesetzt.

Wie funktioniert ein heißer Draht? Wie gewinne ich aus Kartoffeln Kleber? Wie wird aus einem Luftballon ein Thermometer? Rund 30 angehende Lehramtsstudenten der Universität Oldenburg beschäftigen sich im laufenden Sommersemester mit naturwissenschaftlich-technischen Fragestellungen und einer zeitgemäßen Form der Unterrichtsgestaltung: dem forschenden Lernen. Hier formulieren Kinder und Jugendliche selbstständig Fragen, entwickeln mittels verschiedener Methoden Antworten, reflektieren Lösungen und bereiten diese eigenständig auf. Neben fachlichem Wissen werden damit Verantwortungsbewusstsein, Kompromiss- und Urteilsfähigkeit ebenso geschult wie Teamgeist und Sozialkompetenz.

 

Experimente in der Lehrerausbildung
Erstmals wurde dazu das internationale Bildungsprogramm Experimento der Siemens Stiftung in das Curriculum der Universität Oldenburg aufgenommen. Rund 130 Experimente, didaktisch aufbereitetes Lehrmaterial und konkrete Experimentiermaterialien geben Anregungen für einen Unterricht, der Freude, Verständnis und Interesse an Naturwissenschaften und Technik fördert. „Das Konzept von Experimento ist deshalb ideal, weil es nicht nur Fach- sondern auch Umfeld-bezogen angelegt ist. Beispielsweise betrachtet es das Thema Energie nicht isoliert, sondern im Gesamtkontext gesellschaftlicher Fragestellungen. Das ist für uns gerade auch mit Blick auf die ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ wichtig. Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Umgang mit Technik und Ressourcen werden die Studierenden für das Thema überhaupt erst sensibilisiert,“ erklärt Dr. Andreas Schmitt, Projektinitiator und Lehrender an der Universität Oldenburg. Er ist mitverantwortlich für die naturwissenschaftlich-technische Ausbildung angehender Lehrkräfte von Grund- und Förderschulen im Sachunterricht und koordiniert den Einsatz des Bildungsprogramms.


Erprobtes und bewährtes Ausbildungsmodul

Bereits im vorausgegangenen Wintersemester hatte Andreas Schmitt die Einsatzmöglichkeiten des Programms getestet. Aufgrund der guten eigenen Erfahrungen und der positiven Resonanzen seitens der Studierenden wurde entschieden, Experimento mit dem Sommersemester in Lehrveranstaltungen zu verankern. „Das Seminar hat mir sehr viel Spaß gemacht! Ich habe tolle Experimente kennen gelernt, die ich in meiner zukünftigen Tätigkeit als Lehrerin nutzen kann. Da wir die Experimente selbst ausprobieren konnten, weiß ich noch besser, worauf ich bei der Vorbereitung und Durchführung achten muss und wie ich sie in den Unterricht einbauen kann“, beschreibt Lehramtsstudierende Isabella Schmidt rückblickend ihre Erfahrungen.


Internationales Engagement für gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer

Seit 2011 ist die Siemens Stiftung mit Experimento in nunmehr 12 Ländern in den Fokusregionen Lateinamerika, Afrika und Deutschland aktiv. Inzwischen wurden hier mehr als 8.500 Pädagogen fortgebildet. „Weltweit ist ein Lehramtsstudium von hoher Qualität eine zentrale Unterrichtsvoraussetzung, damit Kinder und Jugendliche aktiv und konstruktiv an der Gesellschaft teilhaben können. Mit dem internationalen Bildungsprogramm Experimento wollen wir die Aus- und Weiterbildung von Grundschulkräften in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern fördern und Hemmschwellen beim Zugang zu den MINT-Fächern abbauen“, erklärt Werner Busch, Projektleiter der Siemens Stiftung.

 

Über die Carl von Ossietzky Universität
Die Carl von Ossietzky Universität wurde 1973 gegründet. Ihr Ziel ist es, Antworten zu finden auf die großen Fragen der Gesellschaft im 21. Jahrhundert – mit interdisziplinärer Spitzenforschung und Lehre. Viele Wissenschaftler sind in Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen und europäische Exzellenz-cluster eingebunden. Die Universität arbeitet eng mit mehr als 200 Hochschulen weltweit zusammen. Außerdem ist sie mit außeruniversitären Institutionen in Forschung, Bildung, Kultur und Wirtschaft verbunden. Rund 15.600 Studierende bereitet die Universität derzeit auf das Berufsleben vor. Das Spektrum reicht von den Geistes- und Kulturwissenschaften über die Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften bis hin zu Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften und der Medizin. Forschungsbasierte Lehr-Lernformate sind dabei ein prägendes Element.

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